Above Rocks Health Centre, St. Catherine (Jamaika)

Unsere Partnerin Johanna Burgher vor dem Health Centre
Unsere Partnerin Johanna Burgher vor dem Health Centre

Das Above Rocks Health Centre liegt in den Bergen von St. Catherine ca. 30 km von der Hauptstadt Kingston auf Jamaika entfernt. Es wurde 1990 von der Schweizer Krankenschwester Louise Reiman (gest. 2005) gegründet und mit Spenden aus der Schweiz erbaut. Sie und der Schweizer Konsul Peter Bangerter (gest. 2017) haben das Gesundheitszentrum durch Engagement und Spenden unterstützt. Seit 2018 verwaltet die Heart Foundation of Jamaica das Zentrum. 

 Unsere Partnerin in Jamaika ist die deutsche Krankenschwester Johanna Burgher. Sie ist seit 30 Jahren mit einem Jamaikaner verheiratet. Von 1996 bis 2000 hat die Familie mit den Kindern auf Jamaika gelebt und Johanna hat in dieser Zeit bereits im Zentrum gearbeitet. Während der Zeit in Deutschland hat Johanna dort in Zusammenarbeit mit einem deutschen Zahnarzt mehrere Einsätze organisiert und begleitet. Seit 2018 leben Johanna und ihr Mann dauerhaft auf Jamaika. Seit zwei Jahren ist sie alleinverantwortlich im Zentrum tätig. Mitglieder des VFKE kennen Johanna aus ihrer Zeit in Deutschland und haben regelmäßigen Kontakt zu ihr.  

 

Das Health Centre ist Anlaufstelle für knapp 1.000 Menschen in der näheren und weiteren Umgebung. Auf Jamaika existiert nur ein sehr unzureichendes Krankenversicherungssystem und alle Behandlungen müssen bar beim Arzt bezahlt werden. Das hat zur Folge, dass Patienten erst sehr spät oder gar nicht zum Arzt gehen und vermeintlich kleine Infektionen und Symptome verschleppen, die sich dadurch oft zu schwerwiegenden Erkrankungen entwickeln. Das Health Centre ist eine niederschwellige Einrichtung, die unkompliziert eine sonst nicht vorhandene medizinische Grundversorgung anbietet. Dazu gehören neben Akutbehandlungen u.a. Blutdruck- und Blutzuckermessungen, Cholesterin- und Hämoglobintests, Wundversorgung, EKGs, gynäkologische Krebsvorsorge, Versorgung mit notwendigen Medikamenten, Impfungen und Ernährungsberatung. Einmal in der Woche kommt ein Arzt aus Kingston für eine kleine Aufwandentschädigung in das Gesundheitszentrum und behandelt Patienten. Die anderen Tage ist das Centre von Frau Burgher und einer weiteren Mitarbeiterin besetzt. Neben der medizinischen Versorgung geht es oft auch um psychosoziale Betreuung. Viele Menschen haben durch die Corona Pandemie und die damit verbundenen massiven Einschränkungen ihre Arbeit verloren. Existenzängste und Depressionen haben stark zugenommen. So gehören Gespräche und die Kontaktvermittlung zu Hilfsorganisationen ebenfalls zu den Aufgaben. Dies wird von der Bevölkerung dankbar angenommen. 

Das Health Centre war stark renovierungsbedürftig. Das Dach war undicht, das Holz von Termiten befallen, die Fußböden sowie die sanitären Anlagen waren marode und das Inventar alt und heruntergekommen. Fenster und Türen sind leider weiterhin noch defekt und ohne Moskitoschutz.

 

Mit Unterstützung der deutschen Botschaft konnte das Dach saniert werden. Mit den Spenden des VFKE wurden die Fußböden neu gefliest, neue Aktenschränke und Regale angeschafft, Waschbecken einschließlich der Armaturen ersetzt und ein Zahnarztstuhl repariert und aufgepolstert. Momentan wird nach einem Zahnarzt gesucht, der an einem Tag in der Woche die beschwerliche Anfahrt in Kauf nimmt und für eine Aufwandentschädigung Patienten behandelt.  Weiter wurde Farbe gekauft und in Eigenleistung mit einigen Anliegern die Wände gestrichen.

 

Der Abschluss der Maßnahmen wurde in einer feierlichen Zeremonie am 28. Oktober gefeiert. Über das Ereignis wurde in den Folgetagen ausführlich in der Presse berichtet. Nachdem die Einrichtung durch den Verfall von der Schließung bedroht war, kann die Grundversorgung der Bevölkerung nach Abschluss der Maßnahmen jetzt fortgesetzt und verbessert werden. Der VFKE wird diese sinnvolle Arbeit auch in Zukunft unterstützen. Als nächste Maßnahme sollen die maroden Fenster und eine Tür ersetzt werden.  

 

Der Wartebereich mit neuem Fußboden