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Siehe auch: http://www.amuka.info
November 2010
Das Ehepaar Antje und Orge Balack aus Hamburg stellte auf der Mitgliederversammlung 2009 ein von ihnen privat betreutes Projekt vor. Mit Unterstützung des VFKE soll diese Arbeit auf eine breitere Basis gestellt werden. Durch weitere Aufenthalte in Bugobero wird die Entwicklung von den Balacks vor Ort begleitet.
In diesem Jahr haben 7 Männer und 5 Frauen in Bugobero (Distrikt Mbale im Osten Ugandas) ein Projekt mit dem Namen „Amuka“ gestartet. „Amuka“ bedeutet „Wach auf“ in Suaheli. Es ist das Anliegen der Arbeit die Lebenssituation der Bevölkerung von Bugobero zu verbessern, vor allem indem Hilfe zur Selbsthilfe angeboten wird. Angefangen werden soll mit der Gesundheitsfürsorge. Als erster Schritt wird ein „Demonstrationsgarten“ mit Heilpflanzen angelegt. Ein Grundstück, das sehr günstig an der Dorfstraße liegt, ist schon vorhanden. Es geht vor allem um Pflanzen, die in Uganda heimisch sind, deren Nutzen als Heilpflanze allerdings weitgehend unbekannt ist. Ein Beispiel ist die Anwendung von Papaya zur Wundbehandlung und Entwurmung.
Zwei Teammitglieder werden zu einem einwöchigen Seminar von „anamed“ (anamed = action natural medicine) in den Westen des Landes fahren. Dort werden sie etwas über die Herstellung von Tees und Salben, verbesserte Hygiene, energiesparende Kochmöglichkeiten, Erosionsschutz, Behandlung von Schlangenbissen, Gesundheitsförderung von AIDS-Patienten, Therapie von Malaria und vieles mehr lernen. Die weltweit stattfindenden „anamed“-Seminare wurden von dem deutschen Apotheker Dr. H. M. Hirt begründet. Das erworbene Wissen soll dann z.B. in Frauengruppen, in der Arbeit mit Schulklassen oder Besuchern des „Demonstrationsgartens“ weitergegeben werden.
Die Infrastruktur auf dem Grundstück soll einerseits mit lokal verfügbaren Baumaterialien errichtet werden, andererseits aber auch Verbesserungsmöglichkeiten aufzeigen. So kann z.B. ein Küchenhäuschen eine energiesparende und raucharme Kochmöglichkeit zeigen, das Dach eines Gebäudes zur Regenwassersammlung dienen und neben der Latrine eine verbesserte
Handwaschmöglichkeit geboten werden.
Konkret sind folgende erste Maßnahmen geplant:
- Teilnahme von Philip Sikhayile und Iname Muyekho an dem anamed-Seminar in Masaka/Uganda
- Anlegen eines Medizinalgartens mit Drahtzaun und Hecke zum Schutz vor Tieren.
- Kauf von Pflanzen
- Vertrag zur langfristigen Nutzung und Vermessung des Grundstückes.
- Bau von Latrinen
- Bau eines kleineren Seminar- und Bürogebäudes
- Bau eines Küchenhäuschens
- Bohrung eines Brunnens direkt außerhalb des Gartens (ca. 3500 Euro)
Unsere Vereinsmitglieder Antje und Orge Balack betreuen das Projekt mit viel persönlichem Einsatz und Hingabe. Orge war im Jahr 2010 zwei Mal auf eigene Kosten dort und unterstützt das Amuka Team vor Ort mit administrativer, technischer und finanzieller Hilfe.
Iname und Philip, die beiden Dorfbewohner, die durch „Anamed International“ die Ausbildung für das Anlegen und die Nutzung eines Heilpflanzengartens erlernten, haben dieses Wissen in die Dörfer der Umgegend getragen.
Das Interesse der Bevölkerung wuchs im Laufe der Zeit und so initiierte Iname eine Frauengruppe, die sich wöchentlich trifft und lernt, wie man mit einfachen Mitteln Hygiene, Ernährung und Gesundheit in der Familie verbessern kann.
Mit der Unterstützung aus der Nachbarschaft errichtete das Amuka Team einen Zaun um den Garten und legte Beete mit Heilpflanzen an, die vom VFKE finanziert waren. Bei Orges zweitem Besuch war die erste Ernte schon eingebracht und es keimte die zweite Aussaat.
Im kommenden Januar wird Antje mit ihrer Tochter nach Uganda reisen und den geplanten Bau eines Brunnens, eines Schutzdaches für die Gruppenarbeit, einer „Kompost-Toilette“ und weiterer Projekte begleiten. Der VFKE möchte auch weiterhin Amuka unterstützen.
November 2011
Unsere Vereinsmitglieder Antje und Orge waren 2011 jeweils für 3 Wochen in Uganda und erlebten neue Entwicklungen in den verschiedenen Projekt-Bereichen mit. Es folgen Auszüge aus deren 2. Rundbrief.
Im Januar lud das AMUKA-Team 28 Kinder zu einer Kinderbibelwoche ein. Das Programm bestand aus Andachten, Hygieneunterricht, gemeinsamen Mahlzeiten, Singen und Anspielen. Verschiedene Bibelgeschichten wurden mit Hilfe von Bildern erzählt und von den Kindern in Spielen dargestellt.
Im Hygieneunterricht wurden unter anderem das richtige Zähneputzen und das Händewaschen gezeigt und ausprobiert. Hierzu wurde mit den Kindern der Bau eines Tip-Taps geübt. Das ist ein aufgehängter Kanister mit Fußpedal zum Händewaschen, ohne dass man mit den schmutzigen Händen irgendetwas anfassen muss.
Die Kinder kommen gerne zum wöchentlichen Treffen mit Iname und Philip am Sonntagnachmittag, wo sie zusammen singen, spielen und vieles über Heilpflanzen und ihre Anwendung lernen. Auch zwischendurch kommen immer wieder Kinder um mitzuarbeiten.
Ein weiterer Schwerpunkt der Projektarbeit ist die Frauengruppe. Sie trifft sich regelmäßig und die Frauen lernen viel über natürliche Medizin, Heilpflanzen und Anbaumethoden. Es herrscht ein lebhafter Austausch über alle möglichen Fragen. Ein Wunsch der Frauen ist, ihre Lebensumstände durch einen Zuverdienst zu verbessern.
Eine Idee war, dass mit Hilfe von Nähmaschinen Kleidungsstücke hergestellt werden können und damit ein Einkommen entsteht. Durch Spenden aus Deutschland konnten 2 Nähmaschinen für das AMUKA-Projekt angeschafft werden. Diese können von den Frauen gegen einen kleinen Unkostenbeitrag genutzt werden. Als Orge zu Ostern dort war, waren die Maschinen gerade ganz neu und wurden erst einmal justiert. Die Frauen mussten auch erst einmal den Umgang mit den Maschinen erlernen incl. des Tretantriebs!
Seit über einem Jahr haben wir auf die Möglichkeit gewartet, einen Brunnen direkt bei unserem Projektgarten bohren zu lassen. Und dann ging alles ganz schnell. Mit dem gespendeten Geld konnte nicht nur der Brunnen am Garten gebohrt werden, sondern auch noch 2 weitere Brunnen, die schon mehrere Jahre defekt waren, repariert werden. Ein Großteil des Geldes kam vom Verein zur Förderung von Kleinprojekten in Entwicklungsländern e.V. (VFKE) und einem Freund. Aber auch der Ingenieur, der das Bohren übernahm, half durch seine günstigen Preise, aus dem Geld für einen Brunnen drei fertige Brunnen zu machen.
Für die umliegenden Dörfer bedeutet das eine große Erleichterung im Alltag, denn nun ist sauberes Wasser ganz nah verfügbar! Und für den Projektgarten und seine Mitarbeiter ist das Wasser direkt vor dem Tor ebenfalls sehr wichtig.
Auch die Arbeit in dem Projektgarten mit seinen medizinischen Pflanzen geht natürlich weiter. Im März gingen unsere beiden Hauptmitarbeiter und zwei weitere Amuka-Mitglieder auf ein anamed-Seminar, um noch mehr über den Gebrauch und Anbau von medizinischen Pflanzen zu lernen und sich mit anderen ähnlichen Gruppen in Uganda auszutauschen. Philip, Iname und Jemima arbeiten in dem Projektgarten, während Michael im eigenen Garten in seinem eine Stunde entfernten Dorf bereits mit dem Anbau einiger Pflanzen begonnen hat. So kann sich diese Hilfe zur Selbsthilfe weiter fortpflanzen.
Durch die großzügige Unterstützung des VFKE wurden viele der Arbeiten ermöglicht. Nach dem Einzäunen des Grundstücks und dem Pflanzen der Heilpflanzen wurden auch noch Gebäude finanziert. So entstanden ein kleines Versammlungsgebäude mit Minibüro und Lagerraum, eine Komposttoilette und jetzt gerade auch noch ein Küchenhäuschen.
Weiterhin wurden noch kleinere, aber für die tägliche Arbeit wichtige Materialien vom VFKE finanziert:
- Der zusätzliche Hühnerdraht, der die Pflanzen vor den allgegenwärtigen Hühnern schützt.
- Zwei Fahrräder, damit Wege kürzer und schwere Transporte leichter werden.
- Eine Kamera, um den Projektfortschritt zu dokumentieren.
- Ein Tor für den Eingang.
- Farbe und Mobiliar für die Gebäude.
Die Arbeit mit den Frauen, Kindern und dem Garten geht natürlich unvermindert weiter. Unsere Vision und Ideen beinhalten unter anderem die Anschaffung einer weiteren Nähmaschine, die Etablierung der Gruppen im Dorfalltag, Seminare über natürliche Medizin, eine noch bessere Unterstützung der Kinder mit Schulhilfe und Kindergruppen mit praktischen (Gartengestaltung, Hygiene...) und geistlichen Themen. Die Betreuung von Kranken soll intensiviert werden – evtl. in Kooperation mit einer Dorfkrankenschwester. Außerdem wurde mit einer begleiteten Artemisia-Therapie bei einem Aids-kranken Ehepaar begonnen. Sie werden regelmäßig besucht und ihr Gesundheitszustand dokumentiert.
Eine ganz neue und spannende Idee haben wir von unserem großen Partner „Jenga“ abgeschaut: In Uganda ist es so, dass zur Erntezeit die Preise für die Lebensmittel (z.B. Bohnen) sehr niedrig sind. Fahrende Händler kaufen billig große Mengen und lagern diese ein. Am Anfang der Regenzeit, wenn Essen knapp und die neue Ernte erst noch wachsen muss, werden diese Lagerbestände zu einem stark überhöhten Preis verkauft. Dies macht die Armen noch ärmer, da sie nur wenig für ihre Arbeit bekommen, aber später viel für die Lebensmittel bezahlen müssen.
Die Idee ist nun, Dorfgemeinschafts-Lagerhäuser zu bauen. Dort können die Dorfbewohner ihre Ernte selbst einlagern und später auf eigene Rechnung oder gemeinschaftlich zu einem fairen Preis verkaufen. Der Betrieb des Lagers kann sich aus einer fairen Abgabe für die Einlagerung selbst finanzieren. Der Bau eines solchen soliden, rattenfreien und gut belüfteten Hauses bedarf wohl einiger externer Spenden.
Weitergehende Informationen über das AMUKA-Projekt finden Sie auf http://www.amuka.info
November 2014
In diesem Jahr war Antje Balack zweimal in Uganda, um im Projekt mitzuarbeiten, Patenkinder zu besuchen und am Leben der Menschen Anteil zu nehmen. Es ist sehr erfreulich, dass das AMUKA-Team immer mehr in die Dörfer geht und dort, wo Not ist, ganz praktisch hilft. Dies geschieht z. B. durch den Bau von Latrinen, von Tip-Taps zum Händewaschen und beim Flicken löchriger Dächer. Speziell alleinstehende Frauen mit Kindern oder ältere Menschen benötigen diese Hilfe. Sogar einige Jugendliche bringen sich sehr engagiert in diese Arbeit ein. Da es in Uganda, besonders in den Dörfern, keinerlei Müllentsorgung gibt, unterrichtet das Team die Bevölkerung auch in der richtigen Trennung und Entsorgung von verschiedenen Abfällen. Es werden Gruben für Kompostabfälle und Müll gegraben. Nach und nach spricht es sich in den Dörfern herum, dass besonders benachteiligte Menschen bei AMUKA Hilfe erhalten und so kommen immer wieder Eltern mit schwerstbehinderten Kindern vorbei. Die Mitarbeiter begleiten diese zu einer weit entfernten orthopädischen Klinik, wo die Kinder operiert oder mit Hilfsmitteln versorgt werden können. Besonders begeistert haben uns die Fortschritte des 10jährigen Waisen Derrick, der gehörlos und spastisch gelähmt ist. Er kann jetzt mit Gehhilfen laufen und benutzt erste Gebärden, um sich zu verständigen.
Durch die Zahnbehandlung eines aidskranken Patenkindes in der nächsten Stadt ergab sich ein Kontakt zu dem jungen Zahnarzt Dr. Ivan. Eine zahnmedizinische Versorgung in dieser ländlichen Gegend ist kaum vorhanden und die Menschen haben oft nicht das Geld, um für eine Behandlung in die Stadt zu fahren. Der VFKE unterstützt einen für Januar 2015 geplanten Einsatz mit Dr. Ivan und seinem Team. Während dieses Einsatzes können mit Hilfe einer mobilen Einheit Füllungen gemacht und Zahnstein entfernt werden.
Antje Balack ist begeistert von den Fortschritten, die der Waisenjunge Derrick mit der Unterstützung durch Victo erreicht
hat.
Dezember 2015
Im Januar kamen drei ugandische Zahnärzte mit ihrem Team für zwei Tage ins Dorf. Sie brachten klappbare Behandlungsstühle, Generator, Sterilisator, eine mobile Einheit zum Bohren und für die Zahnreinigung, sowie diverse Medikamente und Trinkwasser in Flaschen mit.
Zuerst wurde jeder Patient draußen unter einer Plane untersucht und die Behandlung wurde besprochen. Während der Wartezeit gab es immer wieder Unterricht in richtiger Zahnpflege, den einer der Ärzte durchführte. Wir waren positiv überrascht, dass unter den sehr einfachen Bedingungen ohne Strom und Wasser so eine umfangreiche und qualitativ gute Behandlung stattfinden konnte. So wurden nicht nur - wie sonst in den ländlichen Gebieten üblich - die Zähne gezogen, sondern Behandlungen in Form von Füllungen, Zahnreinigungen und Versiegelungen durchgeführt. Die Jugendlichen hatten sehr viel Freude daran zu assistieren und haben nebenbei auf diesem Weg einiges gelernt.
Insgesamt wurden 101 Patienten behandelt. Alle waren sehr dankbar und es gab keinerlei Komplikationen! Sehr gefreut haben wir uns auch über die sorgfältige Dokumentation seitens des Zahnärzte-Teams mit Patientennamen, durchgeführter Behandlung und Kosten (bei den Kosten gab es keinerlei Extraforderungen, was sonst oft üblich ist). Im Januar 2016 wird mit Unterstützung des VFKE erneut ein Einsatz durchgeführt.
Ansonsten ging die Arbeit im Heilpflanzengarten weiter, es wurden Seminare durchgeführt, Unterricht in umliegenden Schulen gegeben, das wöchentliche Kinderprogramm durchgeführt und Patienten in Krankenhäuser gebracht.
Unterricht in Zahnpflege
Behandlung in der mobilen Zahnarztpraxis
Dezember 2016
In diesem Jahr konnte mit Unterstützung des VFKE in Bugobero über 300 Menschen geholfen werden. Im Januar gab es wieder einen Zahnarzteinsatz mit Dr. Ivan und seinem Team, bei dem 97 Patienten behandelt wurden. Der Einsatz wurde von der Tochter unserer Projektpartner Antje und Orge Balack begleitet. Tabea Balack hat nach ihrer Schulzeit ein Praktikum im AMUKA-Projekt absolviert.
Im August haben Antje und Tabea in der nächsten Stadt 220 Wolldecken gekauft, mit einem Lastwagen in das Dorf gebracht und an bedürftige Kinder verteilt. Fast alle Kinder in den Dörfern schliefen vorher auf Papyrusmatten oder Lumpen auf dem Boden und hatten zum Zudecken nur dünne Tücher oder alte Kleidungsstücke. Das führte nachts zu Unterkühlung und damit häufig zu Erkältungen und Mittelohrentzündungen. Die Decken wurden hauptsächlich an Kinder gegeben, deren Mütter regelmäßig die AMUKA-Familiengruppen besuchen. In diesen Gruppen treffen sie sich einmal in der Woche zu Schulungen in den Bereichen Gesundheitserziehung und Vorsorge. Es sind also Frauen, denen etwas daran liegt, die Lebensverhältnisse in ihren Familien zu verbessern. Einige pflanzen - angeregt durch die Schulungen - inzwischen eigene Heilpflanzen an und nutzen sie. Die Überlegung war, dass es in diesen Familien am ehesten sichergestellt ist, dass die Decken auch wirklich den Kindern zugutekommen. Außerdem sollte es auch Anerkennung dafür sein, dass sie sich bemühen, ihre Lebensumstände zu verbessern. Bevor die die Decken verteilt wurden, haben Antje und Tabea die Familien besucht, über die Ursachen und Behandlung von Erkältungskrankheiten gesprochen und sich dabei auch die Schlafsituation der Familien und besonders der Kinder angesehen. Die Decken haben sie später in Gegenwart der Kinder verteilt.
Dezember 2017
„AMUKA“ in Bugobero (Uganda)
Während der diesjährigen besonders schlimmen Hungerzeit von März bis Juni haben wir jeden Samstag bis zu 380 Kinder und Jugendliche mit einer warmen Mahlzeit versorgt. Hierbei wurde natürlich besonders die schon vor einigen Jahren vom VFKE finanzierte Küche gebraucht, sowie auch das Versammlungsgebäude. In diesem sitzen auch abends gerne Jugendliche zum Lernen und nutzen das Licht der Solaranlage, da es in ihren Häusern keinen Strom gibt.
Ebenso werden Versammlungshaus und Garten von der neu gestarteten Vorschulgruppe genutzt, solange es noch kein eigenes Gebäude gibt.
Im August haben wir mit Hilfe Ihrer Spenden wieder einen Zahnarzteinsatz durchgeführt. An zwei Tagen haben drei Zahnärzte etlichen Patienten mit hochwertigen Behandlungen geholfen. So wurden nicht nur Zähne gezogen, sondern auch Füllungen, Zahnreinigungen und Versiegelungen bei Kindern ausgeführt. Leider ist die Zahnpflege bei den meisten Menschen sehr vernachlässigt und so unterrichten wir auch immer wieder das Zähneputzen im Kinderprogramm oder den Selbsthilfegruppen in den umliegenden Dörfern.
In den meisten Monaten diesen Jahres waren entweder Mitglieder der Familie Balack oder Freunde von AMUKA vor Ort in Uganda, so dass wir gut mit dem lokalen Team zusammen arbeiten und planen konnten.
Dezember 2018
Ein Student der Agrarwirtschaft arbeitet tageweise in dem Projekt und unterrichtet in den Dorfgemeinschaften landwirtschaftliches Wissen. Es besteht die Sorge, dass die Menschen große Mengen an Chemikalien beim Anbau verwenden, die sie dann über die Nahrungsmittel zu sich nehmen. Chemikalien verursachen in Afrika immer wieder schwere Krankheiten. Darum wird versucht, diese Probleme zu bekämpfen, indem die Farmer angeleitet werden, sich selbst und die Natur zu schützen. So nutzen die Kleinbauern zunehmend auch die „Küchengärten“ und „Sackbeete“, so dass während der Dürrezeit kein Grüngemüse auf dem Markt gekauft werden musste, weil sie genug im Garten hatten.
Unsere Vereinsmitglieder Antje und Orge sind außerdem seit August 2018 für ein Jahr in Uganda vor Ort und unterstützen die Projekte mit Leibeskräften. Allen Beteiligten gilt unser Dank für die hervorragende Arbeit.
Dezember 2019
In diesem Jahr konnte der VFKE die Arbeit von AMUKA in Uganda gleich dreimal unterstützen. Im März begann die erste Bauphase eines Kindergartens, wobei der VFKE die Finanzierung aller vorgeschriebenen Latrinen übernahm, also ein Gebäude mit vier Latrinen für die Kinder sowie eines für Mitarbeiter. Gleichzeitig wurden zwei Gruppenräume gebaut sowie ein Gebäude mit drei Räumen für Büro und Lager. Im Mai wurden die neuen Räumlichkeiten dann mit großer Begeisterung von Kindern und Lehrern in Betrieb genommen. Derzeit werden drei Klassen mit je ca. 20 Kindern unterrichtet. Eine Gruppe musste sich weiterhin draußen im Zelt versammeln.
Im Herbst wurde dann mithilfe neuer Gelder ein weiteres Gebäude mit zwei Gruppenräumen gebaut, wovon der Raum für den Kindergarten komplett vom VFKE finanziert wurde. Dieser Raum hat eine Spielecke mit niedrigem Fenster und anstatt einer großen Wandtafel wie sonst üblich - aber für Dreijährige wenig sinnvoll, fünf kleine Tafeln auf Höhe der Kinder. Es wird vor Ort auch versucht, damit den Fokus auf die wirklichen Bedürfnisse von kleinen Kindern zu bringen. Diese Räume werden zusätzlich auch von verschiedenen Seminargruppen für die erwachsene Dorfbevölkerung genutzt.
Ein weiterer Höhepunkt in Bugobero war der medizinische Einsatz eines Hamburger Arztes, der seit 20 Jahren in Peru tätig ist, sowie einem ugandischen Team aus Ärzten und Krankenschwestern. Innerhalb von fünf Tagen wurden knapp 500 Patienten - überwiegend Frauen und Kinder - betreut. Teilweise kamen diese schon frühmorgens um fünf Uhr, um sicherzustellen, dass sie behandelt würden. Hauptsächlich wurden Malaria, Hauterkrankungen und Urogenitalinfektionen behandelt. Die Mitarbeiter führten immer wieder auch Schulungen für die wartenden Patienten durch.
Dezember 2020
Im Februar waren Orge und Antje Balack noch in Uganda. Dann kam es im März zu einem sehr weitgehenden Lockdown. Alle Kindergärten, Schulen, Kirchen und viele Geschäfte wurden geschlossen. Der komplette öffentliche und private Verkehr wurde untersagt, sodass u.a. nicht einmal die Mitarbeiter von Krankenhäusern zur Arbeit kamen. Zu der Zeit gab es so gut wie keine Covid‐19‐Fälle, was sich auch bis jetzt nicht geändert hat. Viele Menschen sind jedoch weit entfernt von zu Hause gestrandet und hatten monatelang keine Möglichkeit zurückzukehren. Da viele dadurch ihre Arbeit verloren, ist die finanzielle Belastung in den Familien groß. Eine weitere Schwierigkeit war die sehr erschwerte Erreichbarkeit von Gesundheitszentren für Patienten. Zudem zeichnete sich im Laufe der Monate verstärkend ab, dass viele Jugendliche die Schule abbrechen. Dieses Jahr durften nur die Abschlussklassen seit Oktober wieder zum Unterricht. Viele Heranwachsende haben angefangen zu trinken, Mädchen wurden schwanger und es wird ein Anstieg der HIV‐Infektionen befürchtet.
Antje und Orge Balack entschlossen sich, während der üblicherweise jedes Jahr von Mai bis Juni vorherrschenden Hungerzeit Lebensmittel zu verteilen. Dies geschah fünfmal über einen Zeitraum von zwei Monaten an 190 Familien. Dabei arbeiteten sie eng mit dem Dorf-Chef in Bugobero zusammen, sodass alle Auflagen der Regierung berücksichtigt wurden.
Die vier Lehrer des Projektes waren durch die Situation ebenfalls plötzlich ohne Beschäftigung, sodass überlegt werden musste, wie die Zeit gut genutzt werden konnte. Sie fingen an, bei bedürftigen Dorfbewohnern Hausbesuche zu machen und sie praktisch und seelsorgerisch zu unterstützen. Wenig später begannen die Lehrer dann auch, bei den Kindergartenkindern des Projektes Hausbesuche durchzuführen, um mit den Kindern spielerische Lernaktivitäten zu gestalten. Die Kinder freuen sich immer sehr über diese Abwechslung. Allerdings wurden leider auch einige Kinder zu Verwandten geschickt, da die eigenen Familien sie nicht ernähren konnten.
Aktuell führt Antje Balack mit den Lehrern online ein pädagogisches Fortbildungsprogramm zum Thema „Kindererziehung“ durch. Dank des Koordinators Jonathan vor Ort klappt die Kommunikation sehr gut. Nahezu täglich gehen Berichte und Fotos zu den Aktivitäten ein und alle Entscheidungen werden gemeinschaftlich zwischen Deutschland und Uganda getroffen.
So läuft die Arbeit zwar weiter, aber die Balacks hoffen sehr, bald selbst wieder vor Ort sein zu können.
Dezember 2021
AMUKA in Bugobero (Uganda)
Im letzten Rundbrief von 2020 berichteten wir von den extremen Schwierigkeiten, die sich aus dem weitgehenden Lockdown ab März 2020 für die Menschen in Uganda und das Engagement der Familie Balack ergeben hatten.
Ende Oktober 2021 konnte Antje Balack erstmalig wieder einreisen und sendete uns aus Bugobero folgende Mail:
„Ende 2019 bat uns eine benachbarte Grundschule beim Ersatz eines zusammengebrochenen Gebäudes mit zwei neuen Klassenräumen zu helfen. Wir entschieden uns, mit einem Raum zu beginnen, der 10.000€ kosten sollte. Der VFKE unterstützte hier mit etwa der Hälfte der Baukosten. Allerdings stellten wir die Bedingung, dass die Dorfbevölkerung 20.000 selbstgebrannte Ziegel und das Holz für den Dachstuhl bereitstellen musste. Das passierte auch innerhalb weniger Wochen und das Gebäude wurde in nur drei Monaten fertiggestellt.
Leider ist Uganda immer noch teilweise im Lockdown, so dass alle Kinder bis zur vierten Klasse seit März 2020 (!) nicht mehr in der Schule waren, höhere Klassen nur zeitweise.
Alle hoffen, dass es im Januar wieder uneingeschränkt weitergeht.
Ganz herzlichen Dank an alle Spender, die den Bau möglich gemacht haben!“